Meine Reise nach Marseille begann an einem sonnigen Morgen, als ich aus dem Flugzeug stieg und die warme mediterrane Brise begrüßte. Schon vom ersten Augenblick an fühlte ich mich von dieser Stadt im Süden Frankreichs verzaubert. Marseille hat eine ganz eigene Energie, eine Mischung aus lebhafter Kultur, einer reichen Geschichte und der atemberaubenden Schönheit des Mittelmeers. In den kommenden Tagen sollte ich diese Stadt auf eine Weise erkunden, die mich tief berührte und meine Leidenschaft für das Reisen neu entfachte. Mit jedem Schritt, den ich in den verwinkelten Gassen der Altstadt machte, mit jedem Blick von den Höhen der Basilika Notre-Dame de la Garde, mit jedem Schluck provenzalischen Weins und jedem Sprung in das kristallklare Wasser der Calanques, fand ich eine neue Facette von Marseille, die mich verzauberte.
Der Charme des Vieux-Port
Meine Reise begann am historischen Vieux-Port, dem Alten Hafen von Marseille. Dieser Ort hat eine ganz besondere Atmosphäre. Der Geruch von frischem Fisch und Meeresbrise liegt in der Luft, während die Sonne über den Wellen glitzert. Hier habe ich meine ersten Blicke auf die Stadt geworfen und mich sofort verliebt.
Der Alte Hafen ist nicht nur ein Ort für Touristen, sondern auch das Herzstück der Stadt. Fischer verkaufen ihren Fang direkt am Kai, und es gibt zahlreiche Cafés und Restaurants, in denen man die berühmte Bouillabaisse probieren kann. Diese Fischsuppe ist eine wahre Delikatesse und ein Muss für jeden, der Marseille besucht. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Löffel Bouillabaisse, begleitet von einem Glas lokalem Rosé-Wein, während ich die Szenerie des Hafens genoss.
Der Vieux-Port ist auch ein großartiger Ausgangspunkt, um Marseille zu erkunden. Von hier aus kann man zu Fuß entlang der Uferpromenade schlendern oder eine Bootsfahrt zu den Calanques, den fjordartigen Buchten südlich von Marseille, unternehmen. Die Aussicht auf die Stadt vom Wasser aus ist beeindruckend, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es noch schönere Ecken in Marseille geben könnte – bis ich zur Basilika Notre-Dame de la Garde kam.
Die Majestätische Basilika Notre-Dame de la Garde
Der Aufstieg zum Hügel, auf dem die Basilika Notre-Dame de la Garde thront, war eine meiner ersten Herausforderungen in Marseille. Ich hatte gehört, dass der Panoramablick von dort oben atemberaubend sein sollte, und ich war entschlossen, ihn zu erleben. Der Aufstieg kann zu Fuß, mit dem Auto oder mit einem kleinen Touristenzug erfolgen. Ich entschied mich für den Fußweg, um die Umgebung besser erkunden zu können.
Der Anstieg mag anstrengend sein, aber jeder Schritt ist es wert. Als ich die Basilika erreichte, war ich überwältigt von der Pracht des Ortes. Die Basilika selbst ist ein beeindruckendes Beispiel für neobyzantinische Architektur, aber das Highlight ist zweifellos die Aussichtsplattform. Von dort oben hat man einen 360-Grad-Blick auf Marseille, das Mittelmeer und die umliegenden Berge. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie atemberaubend dieser Anblick ist. Ich konnte Stunden damit verbringen, einfach nur die Aussicht zu genießen und die Schönheit der Stadt auf mich wirken zu lassen.
Die Basilika ist auch ein Ort der Ruhe und Besinnung. Ich konnte die spirituelle Atmosphäre spüren, als ich die Kirche betrat. Die bunten Mosaiken, die Kerzen, die von Gläubigen entzündet wurden, und die stille Andacht der Besucher verliehen dem Ort eine besondere Aura. Ich empfehle jedem, der Marseille besucht, einen Besuch der Basilika Notre-Dame de la Garde, sowohl aus kultureller als auch aus spiritueller Sicht.
Das MuCEM – Eine Reise durch die Kulturen des Mittelmeers
Meine Erkundung von Marseille führte mich auch zum MuCEM, dem Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers. Das Museum befindet sich auf der Insel Fort Saint-Jean und ist ein architektonisches Meisterwerk, das Moderne und Geschichte auf faszinierende Weise verbindet.
Der erste Eindruck, wenn man das MuCEM betritt, ist der beeindruckende Glasbau, der von Licht durchflutet ist. Die Dauerausstellungen im Museum nehmen die Besucher mit auf eine Reise durch die Kulturen des Mittelmeers. Hier kann man Artefakte und Exponate aus verschiedenen Ländern und Epochen bewundern, die die reiche Vielfalt dieser Region verdeutlichen.
Eine meiner liebsten Ausstellungen war die zur Geschichte der Seidenstraße, die den Einfluss des Mittelmeers auf den Handel und die Kultur der Welt verdeutlichte. Das MuCEM ist nicht nur lehrreich, sondern auch ästhetisch ansprechend. Es gibt viele interaktive Elemente und multimediale Präsentationen, die das Museumserlebnis bereichern.
Ich besuchte das MuCEM an einem sonnigen Tag, und das Museumsgelände selbst war ein großartiger Ort, um die Sonne zu genießen. Die Insel Fort Saint-Jean bietet viele Plätze zum Verweilen und Picknicken mit Blick auf das Meer. Nach meinem Museumsbesuch entspannte ich mich in einem der Restaurants in der Nähe und genoss die köstliche provenzalische Küche.
Le Panier – Das Älteste Viertel von Marseille
Eines meiner persönlichen Highlights in Marseille war der Besuch des Viertels Le Panier. Dieses Viertel ist das älteste in der Stadt und hat seinen ganz eigenen Charme. Die engen, kopfsteingepflasterten Gassen sind gesäumt von bunten Häusern, Streetart und kleinen Kunstgalerien. Hier kann man in charmanten Boutiquen stöbern und lokale Kunsthandwerker besuchen.
Le Panier hat auch eine bewegte Geschichte, die sich in den verschiedenen Museen und Gedenkstätten widerspiegelt. Ich empfehle einen Besuch des „Museum of European and Mediterranean Civilisations“ (MuCEM), das sich in einem renovierten Fort aus dem 17. Jahrhundert befindet. Die Ausstellungen im MuCEM vermitteln einen Einblick in die Geschichte und Kultur der Region und sind äußerst informativ.
Ein weiteres Highlight in Le Panier ist die Kathedrale La Major, eine beeindruckende Kirche im neobyzantinischen Stil. Ihr könnt die Kathedrale von außen bewundern oder auch das Innere besichtigen. Die Architektur und die Verzierungen sind wirklich beeindruckend.
Der Calanques-Nationalpark – Ein Naturparadies
Ein Höhepunkt meiner Reise nach Marseille war definitiv der Besuch des Calanques-Nationalparks. Dieses Naturparadies erstreckt sich südlich der Stadt und bietet eine atemberaubende Landschaft aus fjordartigen Buchten, weißen Kalksteinfelsen und türkisfarbenem Wasser.
Ich entschied mich für eine Wanderung in den Calanques, um die Schönheit der Natur hautnah zu erleben. Der Weg führte mich entlang der Küstenlinie, vorbei an duftenden Pinienwäldern und blühenden Wildblumen. Schließlich erreichte ich die Calanque d’En Vau, eine der bekanntesten Buchten in der Region.
Der Anblick war einfach überwältigend. Das türkisfarbene Wasser schimmerte in der Sonne, die hohen Klippen ragten majestätisch empor, und ich konnte kaum glauben, dass ich an einem solchen Ort sein durfte. Ich nutzte die Gelegenheit, um zu schwimmen und die erfrischenden Fluten zu genießen.
Für diejenigen, die abenteuerlustig sind, bieten die Calanques auch Klettermöglichkeiten an den steilen Felsen. Obwohl ich kein erfahrener Kletterer bin, konnte ich die Begeisterung derjenigen spüren, die sich dieser Herausforderung stellten. Egal, ob man wandert, klettert oder einfach nur die Aussicht genießt, der Calanques-Nationalpark ist ein absolutes Muss für Naturliebhaber und Abenteurer.
Die Inseln des Archipels von Marseille – Ein Tagesausflug ins Paradies
Marseille ist von einer Vielzahl von vorgelagerten Inseln umgeben, die sich perfekt für einen Tagesausflug eignen. Während meiner Reise entschied ich mich, die Inseln Frioul und Château d’If zu erkunden.
Die Insel Frioul ist ein wahres Naturparadies. Hier gibt es Strände, Wanderwege und eine beeindruckende Vogelkolonie. Ich verbrachte einige Stunden damit, am Strand zu entspannen und die malerische Landschaft zu erkunden. Besonders beeindruckend fand ich die Ruinen einer alten Festung auf der Insel, die eine faszinierende Geschichte erzählt.
Château d’If ist vor allem als Gefängnis in Alexandre Dumas‘ Roman „Der Graf von Monte Christo“ bekannt. Die Insel und das Schloss können mit einer kurzen Bootsfahrt erreicht werden. Ich besuchte das Schloss und konnte mir gut vorstellen, wie der fiktive Graf von Monte Christo hier gefangen gehalten wurde. Die Aussicht von Château d’If auf Marseille und das Mittelmeer ist ebenfalls spektakulär.
Ein Wort zur französischen Küche
Kein Besuch in Marseille wäre komplett, ohne die köstlichen kulinarischen Köstlichkeiten der Region zu probieren. Die provenzalische Küche ist berühmt für ihre frischen Zutaten und ihren mediterranen Geschmack. Während meiner Zeit in Marseille habe ich mich durch verschiedene Gerichte geschlemmt.
Neben der Bouillabaisse, die ich bereits erwähnt habe, probierte ich frische Meeresfrüchte in allen Variationen. Austern, Muscheln, Tintenfisch – die Auswahl schien endlos zu sein. Dazu gab es köstliches Baguette und Olivenöl, das die Brote perfekt abrundete. Auch das Ratatouille, ein Gemüseeintopf, und die zahlreichen Käsesorten der Provence waren ein kulinarisches Highlight.
Natürlich durfte auch der südfranzösische Wein nicht fehlen. Rosé-Weine sind in dieser Region besonders beliebt, und ich genoss es, ein Glas bei Sonnenuntergang zu genießen.
Marseille ist eine Stadt, die mich in ihren Bann gezogen hat. Die Kombination aus reicher Geschichte, atemberaubender Natur und lebendiger Kultur macht diese Stadt zu einem einzigartigen Reiseziel. Meine Zeit in Marseille war voll von unvergesslichen Momenten, von der Aussichtsplattform der Basilika Notre-Dame de la Garde bis zu den türkisfarbenen Buchten der Calanques.
Die Menschen in Marseille sind herzlich und gastfreundlich, und ich fühlte mich von Anfang an willkommen. Die Vielfalt der Stadt, sowohl in Bezug auf Kultur als auch auf Natur, hat mich beeindruckt. Marseille hat für jeden etwas zu bieten, sei es Geschichte, Naturerlebnisse oder kulinarische Genüsse. Diese Reise war eine wunderbare Erfahrung, die meine Liebe zur südfranzösischen Lebensweise vertieft hat.